Die Zittauer Hochschulbibliothek zeigt umfangreiche Werke des Zittauer Künstlers Dirk Pradel im Rahmen einer Kunstausstellung.
Wenn man durch das große Schaufenster ins "Atelier Dirk Pradel" blickt, sieht man nicht nur zahlreiche Öl- und Acryl-Gemälde, Radierungen und Aquarelle des Zittauer Künstlers, sondern zwischen Bildern und Arbeitsmaterialien herrscht geschäftiges Treiben. Zwei Schüler der 9. Klasse bereiten gerade ihre erste Radierung vor.
Radiertechnik ist mittlerweile zur Seltenheit geworden. Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Tiefdrucktechnik ist nicht nur handwerklich anspruchsvoll, sondern erfordert auch die nötige technische Ausrüstung. In eine lackierte Druckplatte werden mit der Radiernadel Linien eingeritzt, die anschließend im Säurebad in die Platte geätzt werden. Nach einiger Nachbearbeitung kann dann die Farbe auf die Platte aufgetragen und wieder abgenommen werden, sodass nur die vertieften Linien in der Druckerwalze Farbe abgeben. Diese Technik ist seit 2018 Immaterielles UNESCO Weltkulturerbe.
Ein weiterer Nutzer des Ateliers arbeitet an einer Kohlezeichnung, während Dirk Pradel im Nebenraum ein neues Gemälde untermalt. Das Lehren von Gestaltungstechniken ist ihm seit mehr als 25 Jahren als freischaffender Künstler und Kunsterzieher eine Herzensangelegenheit.
"Ein Kunsterzieher stellt aus" heißt deshalb auch seine neue Ausstellung. Wir freuen uns sehr, zahlreiche Werke verschiedener Entstehungszeiten und Kunsttechniken zeigen zu können. Dirk Pradel will Studierenden und Kunstinteressierten so die vielseitigen Sparten und Möglichkeiten der Kunst vor Augen führen.